Ausgezeichnete Ideen: Metaplan-Geschäftsführer Thomas Schnelle (vorne links) vergab den Preis "Gute Ideen machen Schule". Foto: en
Pinneberg / Quickborn. Frontalunterricht war gestern.
Heutzutage müssen Schulen mehr leisten, als nur Wissen zu vermitteln. Sie
haben mit Schülern aus unterschiedlichen Herkunftsländern zu tun, müssen
auch lernschwachen Jungen und Mädchen Bildung und soziale Kompetenzen
vermitteln. Da sind kreative Ideen gefragt.
Um diese kreativen Ideen aus dem Dunkeln ans Licht zu befördern, hat das
Quickborner Unternehmen Metaplan den Innovationspreis für Schulen im Kreis
Pinneberg mit dem Titel "Gute Ideen machen Schule" ins Leben
gerufen, der gestern Nachmittag zum dritten Mal verliehen wurde. "Wir
wollen sichtbar machen, was im verborgenen geleistet wird", sagte
Metaplan-Geschäftsführer Thomas Schnelle.
Insgesamt hatten sich zehn Schulen für den Innovationspreis, der unter dem
Motto "Alle mitnehmen - Jede Schülerin und jeder Schüler ist
wichtig" stand, beworben. Dotiert ist die Auszeichnung mit insgesamt 5500
Euro.
"Ist wirklich jedes Kind wichtig", fragte der Hannoveraner Pädagogik-Professor
Manfred Bönsch. Er sowie der ehemalige Kreis Pinneberger Schulrat Georg Hölk
und Holger Hartwig, Chefredakteur dieser Zeitung, bildeten die Jury, die die
innovativsten Schulen der Region auswählten. Dass die Frage Bönschs nicht
aus der Luft gegriffen ist, zeigte er an einem Beispiel: Noch immer gibt es
mehr Kinder und Jugendliche, die von einer höheren in eine niedrigere
Schulform wechseln, als umgekehrt. Der Innovationspreis hat laut Bönsch die
Funktion eines Magneten, der aus der Vielfalt der pädagogischen Ansätze die
guten Beispiele heraushebt.
Fünf dieser Beispiele hat die Jury ausgewählt. Die Gebrüder-Humboldt-Schule
in Wedel und die Brüder-Grimm-Schule in Rellingen erhielten jeweils 500 Euro.
Die Bismarckschule in Elmshorn und die Fritz-Reuter-Schule in Tornesch
landeten gemeinsam auf dem zweiten Platz und erhielten jeweils 1000 Euro. Die
Tornescher punkteten mit einem "Lernstudio" und einer "Pädagogischen
Insel". Die Bismarckschule überzeugte die Jury mit ihrem Präventionskonzept
und einem Sportunterricht, der nicht nur Leistung in den Vordergrund stellt.
Den mit 2500 Euro dotierten ersten Rang belegte die Albert-Schweitzer-Schule
in Wedel. "Besser geht’s nimmer", lobte Bönsch die gebundene
Ganztagsschule, die den Kindern Freiräume und Auszeiten in unterschiedlich
ausgestatteten Räumen außerhalb des Unterrichts bietet. Mit dem Preisgeld
sollen runde, rote Teppiche gekauft werden, um in den Klassenräumen, die für
Einzel- und Gruppenarbeiten in unterschiedliche Bereiche eingeteilt sind,
Gemeinschaftsflächen zu markieren.